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5. Oktober 2021

Energiepreise: Verbraucher müssen entlastet werden

Herbstliche Temperaturen und hohe Energiepreise schüren bei vielen Deutschen die Sorge, der Winter könnte teuer werden, auch die europäische Kommission beschäftigt sich heute mit dem Thema. Würde die EEG-Umlage abgeschafft, könnte das Verbraucher spürbar entlasten.

Die steigende Inflation macht den Verbrauchern zunehmend das Leben schwer – für viele Produkte müssen sie tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr. Dabei spielen vor allem hohe Energiepreise eine Rolle. Deutschland gehört beim Strompreis seit Jahren zu den Spitzenreitern in Europa: Beim vergangenen IW-Standortranking landete die Bundesrepublik zuletzt auf Platz 19 von 20 untersuchten EU-Ländern in Puncto Stromkosten. Das hat mehrere Gründe.

CO2-Preis belastet Verbraucher

Seit Anfang des Jahres gilt der nationale CO2-Preis in Deutschland. Eine Familie mit Einfamilienhaus zahlt knapp 120 Euro pro Jahr mehr für das Heizen mit Erdgas inklusive Mehrwertsteuer, in den kommenden zwei Jahren steigen die Kosten auf etwa 140 bzw. 165 Euro. Die Grünen wollen den Preis noch schneller steigen lassen, im Falle einer Regierungsbeteiligung könnte diese Belastung bereits in zwei Jahren sogar auf über 300 Euro ansteigen. Auch der europäische CO2-Preis macht Energie teurer: Der Preis für den Ausstoß einer Tonne CO2 hat sich seit Jahresbeginn verdoppelt, das wirkt sich wiederum auf den Börsenstrompreis aus.  Ganz im Sinne der europäischen Klimapolitik sorgt der CO2-Preis dafür, dass treibhausgasintensive Produktion teurer wird und sich klimaschonende Alternativen zunehmend lohnen. Dazu muss diese Alternative aber auch erschwinglich sein.

EEG-Umlage konsequent abschaffen

Doch an einer Stelle kann und sollte die künftige Bundesregierung unbedingt nachjustieren: Die EEG-Umlage machte in den vergangenen Jahren gut 20 Prozent des deutschen Haushaltsstrompreises aus. Gerade für einkommensschwache Haushalte ist das eine hohe Belastung. Durch eine Abschaffung der Umlage könnte eine vierköpfige Familie deutlich über 300 Euro im Jahr einsparen – in einigen Fällen sogar 400 bis 500 Euro. Dabei muss der Ausbau der Erneuerbaren allerdings mit anderen Mitteln weiter und noch stärker als bisher forciert werden, damit die ambitionierten Klimaziele erreicht werden können. Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat zuletzt eine Absenkung der Umlage im kommenden Jahr um gut zwei Cent in Aussicht gestellt. Angesichts der hohen Preissteigerungen wäre das ein erster notweniger Schritt, um Verbraucher spürbar zu entlasten. Nur so wird der Wechsel auf klimafreundlichen Strom oder strombasierte Energieträger für Industrie und Haushalte attraktiver.