Zur heute bekannt gewordenen Entscheidung des neuen Halbleiter-Projekts erklärt der Arbeitgeber-Präsident Dr. Jörg Brückner:
„Es ist eine starke Entscheidung für eine Investition in modernste Technologie, die wir alle brauchen. Sie stärkt die Fähigkeit Europas in diesem sensiblen Sektor, eine höhere Eigenständigkeit erreichen zu können. Dass diese Investition nach Sachsen, nach Dresden kommt, zeigt, welch hohes technologisches Niveau die sächsische Industrie inzwischen erreicht hat und was unsere Menschen hier leisten, denn ohne industrielle Basis und Fachkräfte hilft auch die großzügigste Unterstützung aus Steuermitteln nicht. Es braucht den Verbund aus bester Bildung, Wissenschaft und Industrie. Da hat Sachsen eine großartige Tradition, aber in diesem Bereich auch eine gute aktuelle Situation.
Dank der konkreten Bemühungen der Bundes- und Landesregierung ist dieses Projekt möglich geworden. An diesem Tag will ich jedoch auch darauf hinweisen, dass nicht alle Menschen in Sachsen bei den Halbleiter-Firmen im Dresdner Norden arbeiten können und die Gesellschaft auch die anderen Branchen der Industrie, des Handwerks und Gewerbes für eine ausgewogene Wirtschaftsstruktur braucht.
Mit dem gleichen Engagement muss die Politik für bessere Rahmenbedingungen für die große Breite der sächsischen Wirtschaft sorgen. Da gibt es gerade bei Infrastruktur und Digitalisierung keine befriedigende Situation. Der Mittelstand darf nicht nur in Sonntagsreden gelobt werden, er braucht auch wochentags akzeptable Bedingungen, um leben und sich entwickeln zu können.
Die aktuelle Energiepolitik – eines der drängendsten Probleme – muss unverzüglich neu aufgesetzt werden, um eine sichere Versorgung zu bezahlbaren Preisen für alle Unternehmen und die Bürger garantieren zu können. Es macht keinen Sinn, bestimmte Investitionen gezielt zu fördern, wenn andere Unternehmen der Wertschöpfungskette über Standortverlagerungen nach außerhalb von Europa nachdenken müssen. Die unverzügliche Reduzierung der staatlichen Abgaben auf Energie muss die horrenden Kosten angehen, sonst gefährdet die Politik die bestehenden Investitionen und verhindert neue.
Wir begrüßen TSMC in Sachsen – einem weltoffenen Land, dessen Unternehmen in fast alle Länder der Erde exportieren und die traditionell an einem fairen wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zum gegenseitigen Vorteil interessiert sind.“